Wilde Stille

Wilde Stille ist der zweite Band von Raynor Winns autobiografischer Reihe, die mit Der Salzpfad begann. In diesem Buch setzen Ray und Moth ihre Reise fort, nachdem sie in Der Salzpfad eine schwere Zeit hinter sich hatten, geprägt von Moths Krankheit und dem Verlust ihres Zuhauses.

Im Mittelpunkt steht ihre Bemühung, sich nach dieser schwierigen Zeit wieder zu stabilisieren und ein neues Leben aufzubauen. Sie haben an der Küste ein Zuhause gefunden, doch Ray fühlt sich immer noch nicht vollständig in die Gesellschaft integriert, und Moths gesundheitliche Probleme bleiben ein ständiges Thema. Besonders der Abschied von Rays Mutter symbolisiert das Ende eines Kapitels und die endgültige Loslösung von der Vergangenheit.

Die große Wendung kommt, als Ray und Moth überraschend das Angebot erhalten, eine Farm zu pachten – ein neues, großes Projekt, das ihnen eine weitere Chance auf einen Neuanfang bietet. Mit viel Energie und Entschlossenheit stürzen sie sich in die Renovierung der Farm und erleben dabei sowohl Höhen als auch Tiefen.

Trotz ihres neu gewonnenen Zuhauses zieht es sie erneut hinaus in die Welt. Eine Reise wird geplant, und wieder spielt der Zufall eine Rolle. Dieses Mal reisen sie zu viert durch Islands raue und wilde Natur. Dort setzen sie die Philosophie fort, dass sie alles bewältigen können, solange sie sich gegenseitig unterstützen.

Wilde Stille erzählt eine Geschichte über Resilienz, die Liebe zwischen Ray und Moth und den Mut, nach schweren Verlusten einen neuen Lebensweg zu finden.

Auch hier hat die Autorin ein gut strukturiertes und leicht verständliches Buch geschrieben, das durch ein ansprechendes Layout und angenehm kurze Kapitel besticht. Auch das Cover hat mir wieder sehr gut gefallen, und insgesamt war es ein Vergnügen, dieses Buch zu lesen.

Das Buch hat mich erneut abgeholt, auch wenn der Anfang recht langatmig ist und einen deutlichen Bruch zum ersten Band darstellt. Doch so ist das Leben – es steckt voller Wendungen und Herausforderungen, die nicht immer planbar sind. Es bleibt ein autobiografisches Werk, in dem alles miteinander verwoben ist und jedes Kapitel seinen Platz in der größeren Geschichte der Protagonisten hat. Auch wenn das Buch nicht ganz denselben Eindruck wie der erste Band hinterlässt, kann ich es dennoch empfehlen. 📚✨