Filmindustrie im Untergang

Ich habe gerade versucht, mir Star Trek – Sektion 31 anzusehen, aber ich konnte mir diesen Blödsinn einfach nicht anschauen. Ich bin es zwar gewohnt, bei Filmen keine allzu großen Erwartungen zu haben, aber das war einfach nur Müll.

Ich bin inzwischen etwas älter und mit Star Wars, Star Trek und vielen anderen Serien aufgewachsen. Ich erinnere mich zum Beispiel noch gut daran, wie ich damals fast geweint habe und bis heute zutiefst verstört bin, weil in der Serie Knight Rider KITT gegen Goliath verloren hat und dabei vollständig zerstört wurde. Ein unzerstörbares Auto – und mein ganzes damaliges Weltbild war auf den Kopf gestellt.

Ich habe Kinderserien noch geschaut, bei denen fast alle gestorben sind, außer dem Hauptcharakter. Der erste Kinofilm, den ich mit meinem Vater gesehen habe, war tatsächlich Kevin allein zu Haus. Es lag Schnee, und es gab vor dem Kino einen Stand mit heißen Maroni. Dieses Erlebnis hat sich bis heute in meinem Gedächtnis erhalten, weil es einfach schön war.

Früher, von Montag bis Freitag, lief das Fernsehen auf genau zwei Sendern, und wir hatten feste Zeiten für unsere Lieblingsserien. Star Trek gehörte definitiv dazu. Star Wars war nicht ganz mein Lieblingsuniversum, aber es waren trotzdem spannende Filme. Der Untergang von Star Wars tat schon weh – und hoffe jetzt das es Star Trek nicht auch so ergeht. Dabei geht es doch um so viel mehr. Wie die Grundprinzipien des guten Storytellings, die einfach ignoriert werden. Sowie eine Handlung, die man nachvollziehen kann.

Luke Skywalker ist ein Paradebeispiel. Mit dieser Figur sind wir mitgewachsen. Er musste erst alles lernen (Spoiler: Luke hat eine Hand verloren im Kampf), im Gegensatz zu Rey, die zweimal mit dem Schwert herumfuchtelt und es sofort kann – und natürlich besser als jeder Mann.

Das führt mich zum nächsten Thema: Frauen, die vulgärer und härter sind als alles, was wir aus den 80er-Jahren kennen, als Männer noch echte Machos waren. Das finde ich bedenklich und weiß nicht, wohin sich das entwickeln soll.

Genauso entsetzt bin ich, wenn Männer in Filmen als Idioten ohne Sinn und Verstand dargestellt werden – das hat einige ansonsten gute Filme einfach ruiniert. Und dann gibt es noch das Thema, dass Filme mit schwarzen Schauspielern besetzt werden, um ihr Image aufzupolieren, um Amerika das Gefühl zu geben, sie seien keine Rassisten. Ein schwarzer Superman oder Captain America? Das ist für mich einfach nicht greifbar. Das mag vielleicht andere nicht stören, aber es passt nicht zu meinem Bild dieser Charaktere.

Natürlich ist auch die Erwartungshaltung des Publikums heute eine völlig andere als früher. Diese Veränderung merkt man überall und spiegeln sich auch in der politischen Landschaft wider, die immer weiter nach rechts driftet. Viele Menschen fühlen sich dieser Gesellschaft zunehmend nicht abgeholt oder entfremdet. Ein weiteres Beispiel für diese Entwicklung ist die Cancel Culture, die meiner Meinung nach momentan völlig aus dem Ruder läuft. Das übergriffige Verhalten einiger weniger beraubt uns unserer Geschichte, unserer Themen und der Erfahrungen aus den letzten Jahrhunderten. Diese Entwicklung gefährdet unsere demokratische Stabilität. Eine Gesellschaft kann nur aus ihren Erfahrungen wachsen, und ohne Misstrauen und Argwohn würde es die Menschheit, wie wir sie kennen, nicht geben.

Zurück wieder zur Filmbranche: Sie hat ein echtes Problem mit dem Jonglieren der vielen verschiedenen Einflüsse. Was momentan aber an Filmen abgeliefert wird, ist aber einfach nur grottenschlecht. Und wer arbeitet an so etwas? Das muss doch jedem am Drehset auffallen, dass sie hier nur Müll produzieren. Viele Filme werden wirklich nur noch schlecht umgesetzt.

Natürlich nicht alle und ein absolut positives Beispiel dazu ist Blade Runner mit seiner Fortsetzung, aber das ist eine fast zeitloser Geschichte. Im Gegensatz zu The Crow von 1994 und dem The Crow 2024 Remake, das keines war und dessen Geschichte Welten vom Original trennt. Natürlich war früher auch nicht alles gut, aber heute kommt so einiges ins Kino, was früher dort niemals gezeigt worden wäre.

Früher war Kino dazu da, den Menschen eine willkommene Ablenkung vom Alltag zu bieten. Natürlich hat sich vieles verändert, und Stillstand kann es nicht geben. Es sollte sich auch einiges ändern, und der Bildungsauftrag im Kino ist von Bedeutung. Aber dieser Auftrag sollte sanft und mit Bedacht umgesetzt werden.

„Alles hat seine Zeit“ – ein Spruch, der heute kaum noch Anwendung findet. Neben der Veränderung der Filme selbst darf man auch die Monetarisierung von Franchises nicht vergessen. Bei Star Wars geht es längst nicht nur um die Filme, sondern auch um Kundenbindung. Fans investieren viel in Merchandising, was den Konzernen langfristig Geld bringt – eine fundamentale Art, wie der Verkauf funktioniert. Doch diese Kommerzialisierung hat bei einigen treuen Fans zu Enttäuschungen geführt. Und es ist verstörend wie wenig diese Firmen sich um Zukunft gedanken machen.

Dann geht dabei auch immer mehr, der sprichwörtliche rote Faden einer Geschichte verloren. Der Fokus sollte auch auf der Handlung und dem Dialog liegen, die zusammen einen unterhaltsamen Film ausmachen. Aber der finanzielle Aspekt nimmt immer mehr Raum in den Betrachtungen ein. Filme sollten eine Balance zwischen kreativer Leidenschaft und wirtschaftlicher Machbarkeit finden. Doch heutzutage wird oftmals nur auf bewährte Marken gesetzt, während die künstlerische Freiheit und gute Erzählungen zurückgestellt werden. Das führt dazu, dass Filme zu bloßen Produkten verkommen, bei denen die Geschichten auf der Strecke bleiben.

Kino sollte lebendig sein und sich von Konventionen lösen, aber es ist schwer nachzuvollziehen, was bei diesem Film schiefgelaufen ist. Star Trek ist mehr als nur eine Serie – es ist ein tiefgründiges Universum, das über Jahrzehnten mit viel Liebe und Hingabe aufgebaut wurde. Einen Film zu machen, der dieses Erbe so dermaßen ignoriert, ist wirklich enttäuschend. Besonders, weil Star Trek: Strange New Worlds (2022–heute) wirklich gut umgesetzt wurde, produziert von Paramount Global und ihrer Tochtergesellschaft CBS Studios – derselben Firma, die nun auch Section 31 produziert.

Die Fans so zu enttäuschen, ist schwer nachvollziehbar. Man kann mit einem etablierten Universum experimentieren, aber die Grundwerte sollten respektiert werden. Leider passiert genau das immer häufiger: Das wir als Zuschauer einfach vergessen werden.

Star Trek: Section 31 ist ein exemplarisches Beispiel für alles, was momentan schief läuft – nicht nur bei Star Trek, sondern auch bei Marvel oder Star Wars. Man fühlt sich zunehmend wie ein potenzielles Opfer, dem so lange das Geld aus der Tasche gezogen wird, bis man entweder kein Geld mehr hat oder keine Lust mehr, sich diese Filme anzusehen.

Die Begeisterung, die früher mit jeder neuen Geschichte kam, ist verschwunden. Der Fokus liegt nicht mehr auf dem Erlebnis für den Zuschauer, sondern auf der Maximierung des Profits. Es ist enttäuschend, wenn man merkt, dass die Kunst des Filmemachens immer mehr der Wirtschaftlichkeit weicht, und man sich als Zuschauer immer weniger respektiert fühlt.

Trotz all der Enttäuschungen und Fehlentwicklungen gibt es nach wie vor Platz für Filme und Geschichten, die das Herz der Zuschauer erreichen. Es gibt Regisseure und Kreative, die es verstehen, authentische und tiefgründige Erlebnisse zu schaffen, die den wahren Ursprung des Kinos und des Geschichtenerzählens bewahren.

Vor Kurzem habe ich mir Der Graf von Monte Cristo angesehen, und es war für mich ein großartiges Kinoerlebnis – ein Paradebeispiel dafür, wie man es richtig macht. Hier ist der Link zu meinem Beitrag der Graf von Monte Christo.

Der Trailer zu Star Trek: Section 31 lässt bereits nichts Gutes ahnen.


Mehr aus der Kategorie Skizzen 😃

Nach oben scrollen