Am Donnerstag war ich mit einem sehr guten Freund im Megaplex und wir haben uns Der Graf von Monte Cristo angeschaut. Davor haben wir noch im Lokal Chiri Kitchen gegessen. Das Lokal war mir bisher gar nicht bekannt, aber ich muss sagen, das Essen war wirklich lecker. Ich habe dazu ein 1/8 Wein getrunken und kann sagen, den kann man auf jeden Fall trinken. Wir haben uns sehr gemütlich unterhalten, und die Zeit verging wie im Flug bis zum Filmstart. Nach dem Bezahlen haben wir uns noch mit Süßigkeiten eingedeckt und uns auf den Weg zum Kinosaal gemacht.
Ich war schon sehr gespannt auf den Film, da Der Graf von Monte Cristo von Alexandre Dumas eines meiner absoluten Lieblingsbücher ist. Ich hatte mir vorher auf YouTube den Trailer angesehen und wusste sofort, dass ich den Film im Kino sehen wollte. Der Graf von Monte Cristo, im Originaltitel Le Comte de Monte-Cristo, wurde zwischen 1844 und 1846 in der Zeitschrift Le Journal des Débats veröffentlicht. Die erste vollständige Buchausgabe erschien im Verlag Firmin Didot in Paris und ist heute gemeinfrei. In Frankreich war das Buch, das damals in Fortsetzungen erschien, schon ein großer Erfolg, und der jetzige Film scheint ebenfalls ziemlich erfolgreich zu sein. Doch wie bei einem solch großen Werk sind die Kritiken natürlich sehr unterschiedlich.
Mit Produktionskosten von 40 bis 60 Millionen Euro, was für europäische Verhältnisse durchaus hoch ist, wurde der Film in Bezug auf Setgestaltung und visuelle Effekte hervorragend umgesetzt. Angesiedelt in der Zeit nach der Französischen Revolution und dem Sturz von Napoleon Bonaparte, verleihen die verschiedenen Orte im Film sowie die Kostüme dem Ganzen eine düstere Atmosphäre. Die Schauspieler tragen mit ihrem Engagement zu dieser wirklich gelungenen Umsetzung bei, wodurch der Film lebendig wirkt. Die Charaktertiefe der Protagonisten und vor allem der Nebencharaktere kam gut zur Geltung. Diese sind nicht substanzlos, aber wer das Buch gelesen hat, weiß, dass es dort noch viel mehr Tiefe gibt. Besonders schade ist, dass durch das Weglassen von Edmond Dantès’ Karriere als Matrose ein wichtiger Aspekt der Charakterentwicklung verloren geht. Diese Phase des Buches ist entscheidend, um die Beziehungen zwischen den Charakteren zu verstehen und die moralischen Konflikte, die den gesamten Roman durchziehen, besser nachzuvollziehen. Auch die moralische Tiefe des Films kommt mir zu kurz, da dies ein sehr wichtiger Punkt des Buches ist. Gerade dieser Konflikt macht das Buch aus, aber der Regisseur Kevin Reynolds hat insgesamt gute Arbeit geleistet. Nebenbei sei noch erwähnt, dass wir Kevin Reynolds mögen, da er unter anderem auch bei Filmen wie Waterworld (1995) und Robin Hood: Prince of Thieves (1991) Regie geführt hat – also hat er definitiv Bonuspunkte.
Mit einer tatsächlichen Länge von 2 Stunden und 58 Minuten war es für mich ein seltenes Kinospektakel, bei dem man von der ersten bis zur letzten Sekunde gefesselt war. Für mich ist das definitiv die bisher beste Verfilmung. Natürlich kann man einen Roman von über 1000 Seiten nicht in drei Stunden vollständig umsetzen, und es wurde einiges weggelassen, aber insgesamt war es wirklich großes Kino. Der Film, der sicher auch eine neuere Generation ansprechen wird, ist trotzdem so gut umgesetzt wie noch nie, und ich bin gespannt auf weitere Kritiken und vor allem darauf, wie er bei den Leuten ankommt. Mir hat dieser Film ein super tolles Kinoerlebnis beschert, und ich werde sicher noch lange daran zurückdenken. Einer der ganz großen und zeitlosen Romane der Weltliteratur ist wieder zurück auf der Leinwand, und ich kann ihn absolut empfehlen. 🎬📽️🎞️
Titel: Der Graf von Monte Cristo
Regie: Kevin Reynolds
Erstausstrahlung: 2025
Basierend auf: Der Graf von Monte Cristo (1844) von Alexandre Dumas
Hauptdarsteller: Edmond Dantès (Graf von Monte Cristo) – Louis Garrel
Mercedes – Cécile de France
Fernand Mondego – Grégory Montel
Produktionsfirma: SND
Budget: Ca. 40–60 Millionen Euro
Drehorte: Frankreich und Mittelmeerregion
Genre: Historisches Abenteuer – Drama – Thriller
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