Ich lese sehr gern. Für mich ist Lesen nicht nur ein Zeitvertreib, sondern eine Quelle von Wissen und Ruhe. Ein Buch öffnet mir eine neue Welt voller Abenteuer. Lesen hilft mir, meine Umgebung besser zu verstehen und meine Fantasie zu stärken. Deshalb macht es mich traurig, dass die Lesekompetenz sinkt – und dass viele Menschen gar nicht richtig lesen können. Dabei ist es heute noch wichtiger als sogar in der Vergangenheit. In unserer digitalen Welt sind wir ständig von Informationen umgeben. Egal ob Nachrichten, Social Media, E-Mails oder Webseiten wir sind ständig von Texten umgeben. Wer nicht gut lesen und verstehen kann wird schnell den Überblick verleiren. Ohne die Fähigkeit etwas kritisch zu lesen wird es immer schwerer Fakten von Fake News zu unterscheiden oder wichtige Informationen richtig einzuschätzen.
Viele Menschen sind Analphabeten oder funktionale Analphabeten. Sie können einfache Texte kaum oder gar nicht verstehen. Das macht den Alltag schwer – ob beim Lesen von Arbeitsanweisungen oder beim Umgang mit Formularen. In unserer schnelllebigen und digitalen Zeit führt das oft zu Unsicherheit und Ausgrenzung. Studien zeigen, dass viele Jugendliche heute immer schlechter lesen. Sie sind an schnelle und kurze Texte gewöhnt. So wie sie in sozialen Netzwerken oder Videoplattformen verbreitet werden. Die Geduld für längere oder komplexere Texte geht verloren. Das erschwert nicht nur den schulischen Erfolg, sondern auch den Umgang mit anspruchsvollen Informationen im Alltag.
Unsere moderne Medienwelt bietet ständige Ablenkung und da nehme ich mich nicht heraus. Kurze Videos und schnelle Nachrichten sowie immer neue Inhalte fordern unsere ständige Aufmerksamkeit. Gleichzeitig fehlt es in vielen Schulen an gezielter Leseförderung. Dazu fehlt das nötige Lehrpersonal um unseren Kindern auch aus den benachteiligten Familien die Freude am Lesen zu wecken. Auch die frühe Sprachförderung ist entscheidend. Kinder mit wenig Förderung werden sich auch später mit Texten viel schwerer tun. Diese Unterschiede wirken sich im gesamten Bildungsweg aus und vergrößern damit auch die soziale Kluft.Ich sehe das kritisch. Lesen öffnet Horizonte und fördert Kreativität. Es ist eine wichtige Fähigkeit in dieser immer komplexer werdenden Welt zurecht zufinden. Kinder und Jugendliche sollten heute wieder mehr Freude am Lesen finden. Nur so können sie ihr Potenzial voll ausschöpfen.
Lesen heißt nicht nur Buchstaben erkennen. Es bedeutet in erster Linie Texte zu verstehen. Man muss sie bewerten können und kritisch hinterfragen. Heute ist es wichtig gefälschte Webseiten und falsche Nachrichten zu erkennen. Das hilft um selbst zu entscheiden und sich nicht fremdsteuern zu lassen. Ohne Textverständnis ist man ein Spielball. Es wird dann mit unseren Emotionen und Ängsten gespielt. In vielen Debatten geht es längst nicht nur um Fakten. Angst ist das Werkzeug von Machthungrigen und Geltungssüchtigen. Diese Angst bekämpft man mit Informationen. Man sollte lernen wie man gute Informationen von schlechten Informationen erkennt und dazu gehört Texte zu verstehen. So schützt man sich besser und trifft eigene Entscheidungen.
Es hilft nicht nur im Alltag sowie in der Schule und im Beruf. Wer gut lesen kann hat bessere Chancen. Er kann selbstbewusst handeln. Damit auch aktiv zu unsere Demokratie beitragen und nicht helfen sie zu Grabe tragen. Nur wer Texte versteht kann mitreden sowie mitbestimmen und verantwortungsvoll entscheiden. Lesekompetenz ist die Grundlage für Chancengleichheit und soziale Teilhabe. Die sinkende Lesekompetenz betrifft uns alle. Lesen ist mehr als eine Fähigkeit. Es ist der Schlüssel mit dem der Zugang zu Wissen sowie zur Kreativität und kritischem Denken. In unserer schnelllebigen Zeit müssen wir das Lesen fördern und wertschätzen.
Nur wer lesen kann gestaltet seine Zukunft aktiv und selbstbestimmt. Lasst uns gemeinsam dafür sorgen dass Bücher und gute Texte auch in der digitalen Welt ihren festen Platz behalten. Bücher sind für einen offenen und kritischen Geist noch immer das Wichtigste. Sie helfen uns eine eigene Meinung zu bilden. Frei von der Enge der Allgemeinheit und vor allem frei von Social Media. Bücher sind wie Ebbe und Flut. Sie sind das Um und Auf um selbstbestimmt zu leben und um sich seine eigene Meinung bilden zu können. Das sollten wir in unserer hektischen Zeit nicht vergessen. Wir müssen uns Raum schaffen um uns mit Dingen auseinanderzusetzen die uns nicht ständig von außen überfluten. Lesen gibt uns diesen Raum – es ermöglicht uns in Ruhe nachzudenken zu reflektieren und unser Verständnis der Welt zu vertiefen. Nur so können wir nicht nur mitreden sondern auch wirklich mitgestalten und Verantwortung übernehmen. Lasst uns daher die Zeit zum Lesen wieder mehr wertschätzen und unsere Zukunft aktiv zu gestalten.
