Manchmal sind es nicht die sonnigen Tage, die eine Wanderung besonders machen, sondern gerade die grauen und nebeligen Stunden. Dann zeigt sich die Landschaft in einem ganz eigenen Zauber. Genau so ein Tag war dieser Samstag, als ich mich auf den Weg nach Grein an der Donau machte. Der Startpunkt liegt gleich bei der Donaubrücke in Tiefenbach. Direkt in der Kehre befindet sich ein kleiner Parkplatz, von dem aus die gut beschilderte Rundwanderung beginnt.
Wanderschuhe geschnürt, Kamera überprüft und schon ging es los. Der Weg führt gleich leicht bergauf und nach 20 Minuten erreicht man auch schon eine Kreuzung. Hier kann man entweder direkt zum Gipfelstein aufsteigen oder den Matrassteig wählen. Beide Varianten führen zur Schutzhütte Bandstetterkogel, daher kann man die Route nach Belieben wählen. Ich entschied mich für den Steig und dann erstmal weiter zur Schutzhütte. Also hielt ich mich links und war schon gespannt.
Der Steig führt ständig auf und ab, mal über Wurzeln, mal über Steine, und immer wieder öffnet sich der Blick auf die Donau und die Donaubrücke. Die Luft war kühl, der Boden jedoch trocken. Die einzigen Geräusche im Wald waren Vogelgezwitscher und ein wenig Verkehrslärm von der Donaubundesstraße. Dazu waren kaum Menschen unterwegs. Perfekt, um im eigenen Tempo dahinzugehen und den Geruch von feuchtem Laub und Erde einzuatmen.
Nach dem Matrassteig ging es eine Forststraße entlang und später wieder auf einen Wanderweg. Hier herrschte absolute Stille und nur ein oder zwei Wanderer kamen mir entgegen. Nach gut zwei Stunden erschien im dichten Nebel endlich die Brandstätter-Schutzhütte. Auf dieser Höhe war der Nebel so kompakt geworden, dass selbst die wenigen Geräusche wie gedämpft wirkten, als würde der Wald leise den Atem anhalten. Drinnen empfing mich pure Gemütlichkeit. Ich ließ mich direkt neben dem warmen Holzofen nieder und bestellte mir einen heißen Kaffee und ein Glas Wein. Das leise Knistern des Feuers verbreitete eine fast magische Ruhe – man möchte eigentlich gar nicht mehr hinaus. Dennoch war der Moment des Hinausgehens unvermeidlich und draußen empfing mich die frische Luft gleich doppelt so intensiv.
Gut aufgewärmt machte ich mich weiter hinauf zum Gipfelstein. Ein kurzes Stück ging es bergab, dann folgte der letzte Anstieg zur Aussichtsplattform auf einer Seehöhe von 519 hm. Oben angekommen war die Aussicht an diesem Tag zwar nicht spektakulär, aber Grein konnte man dennoch schön sehen. Gleich daneben ist noch das Friedenskreuz mit dem Gipfelbuch. Aber an einem sonnigen Tag muss der Ausblick von dort ins Land fantastisch sein. Also wieder einmal ein Grund wiederzukommen.
Der Rückweg führt erneut durch den Wald und teilweise recht steil bergab. Mit vorsichtigem Schritt ging es aber bald wieder zurück zum Parkplatz, wo mein Auto auf mich wartete. Der Weg ist stellenweise fast ein kleiner Alpin-Steig. Generell bei Nässe sollte man vorsichtig sein, denn Wurzeln und Steine können richtig rutschig sein. Und wichtig zu wissen: Die Brandstätter Schutzhütte hat Montag und Dienstag Ruhetag.
Trotz des grauen Wetters war diese Runde für mich ein echtes Highlight. Der Nebel, die Stille im Wald und die Wärme in der Hütte haben die Wanderung zu einem richtig besonderen Erlebnis gemacht. Ich komme auf jeden Fall wieder und dann hoffentlich mit Aussicht!


















Lokal: Brandstetterkogelhütte
Info: Hier mehr zum Matrassteig
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